BORN: Glasgow 4.3.1951.
TRANSFER FEE: £440,000 (from Celtic, August 1977).
GAMES: 481 (15).
GOALS: 168.
HONOURS:
- Division One 1978/79, 1979/80, 1981/82, 1982/83, 1983/84, 1985/86 (as player-manager), 1987/88 (as player-manager), 1989/90 (as player-manager);
- European Cup 1977/78, 1980/81, 1983/84;
- FA Cup 1985/86 (as player-manager), 1988/89 (as manager);
- League Cup 1980/81, 1981/82, 1982/83, 1983/84; 2011/12 (as manager);
- 102 Scotland Caps.
OTHER CLUBS: Celtic.
MANAGER: Blackburn Rovers, Newcastle United 1996/97 -. Celtic Glasgow
DIRECTOR OF FOOTBALL: Blackburn Rovers.

Geboren in Glasgow ging er 1967 zu Celtic Glasgow und wechselte 1977 zur englischen Mannschaft Liverpool. Gewann mehrer Meisterschaften und wurde später zu einem erfolgreichen Spieler-Manager.
Kenny Dalglish
- 4.3.1951.Begonnen hatte er seine Karriere als kleiner Junge im Tor, doch schon bald wurde klar, daß Dalglish prädestiniert für einen Platz in der Offensive war. Seine einmalige Ballführung und die Fähigkeit, den Ball mit dem Rücken zum Tor abzuschirmen wurden zu seinem Markenzeichen und trieben seine Gegenspieler immer wieder zur Verzweiflung. In seiner Jugend Fan von den Glasgow Rangers war es sein größter Traum, in deren Reihen zu spielen.
Da ein Angebot jedoch ausblieb, unterschrieb er seinen ersten Vertrag 1967 ausgerechnet bei Celtic. Nach drei Jahren hatte er sich als 19jähriger in der ersten Mannschaft etabliert. Bei seinem Debüt in einem Freundschaftsspiel hatte er sechs von sieben Toren erzielt. Im folgenden Jahr bestritt er sein erstes Länderspiel für Schottland. Er nahm an drei  Weltmeisterschaften teil, konnte aber trotz 30 Toren in insgesamt 103 Einsätzen im Nationalteam nie so überzeugen wie in seinen Vereinsmannschaften. 1973 war er mit 41 Toren in allen Wettbewerben bester Torschütze von Celtic. Nachdem er mit Glasgow fünfmal die Meisterschaft und viermal den Pokal gewonnen hatte, suchte er eine neue Herausforderung. In Liverpool hoffte er, endlich auch international Erfolge feiern zu können.
Er kam als Nachfolger von Superstar Kevin Keegan zu den "Reds". Schon nach zwei Spielen hatte er alle, die bezweifelten, daß er ihn ersetzen könnte, zum Schweigen gebracht. Bei seinem Debüt für Liverpool traf er schon nach sieben Minuten, im ersten Heimspiel traf er erneut und erzielte in dieser Saison 30 Tore. Zudem schoß er das einzige Tor gegen Brügge beim Gewinn des Europapokals.
In den nächsten Jahren war Liverpool eine der besten Mannschaften Europas. Mit Dalglish gewannen sie bis 1985 fünfmal die Meisterschaft, darunter drei in Folge, zwei weitere Europapokale und viermal hintereinander den Ligapokal.
1985 wurde er Spielertrainer und überzeugte auch in dieser Rolle, so daß schon in seiner ersten Saison das Double gewann und Trainer des Jahres wurde. Drei Meisterschaften und zwei Pokalsiege holte er nach Liverpool. Aber auch außerhalb des Stadions sorgte er für Aufsehen. Nachdem er schon das Unglück im Heysel-Stadion live miterlebt hatte, war es nun die Tragödie von Hillsborough, bei der 95 Menschen am Tag des Pokalfinales zwischen Nottingham und Liverpool starben. Dalglishs unvergleichlicher Einsatz für Hinterbliebene, Verletzte und Traumatisierte des Unglücks wird man ihm in Liverpool nie vergessen.
1991 gab er seinen Posten bei den zu diesem Zeitpunkt sehr erfolgreichen Liverpoolern auf und gönnte sich nach der Überlastung der letzten Jahre eine Pause. Sensationell war sein Comeback nach weniger als einem Jahr als Trainer von den zweitklassigen Blackburn Rovers. In seiner ersten Saison führte er sie zum Aufstieg und innerhalb von drei Jahren zur ersten Meisterschaft. 1997 wurde er erneut Nachfolger von Keegan, diesmal als Trainer von Newcastle.
INTERNATIONAL RECORD: Scottish Caps 1971-86


10/11/71 v Belgium (H) W 1-0 (ECQ) sub
01/12/71 v Netherlands (A) L 2-1 (F)
18/10/72 v Denmark (A) W 4-1 (WCQ)
15/11/72 v Denmark (H) W 2-0 (WCQ) sub, 1 goal
14/02/73 v England (H) L 5-0 (F)
12/05/73 v Wales (A) W 2-0 (HC)
16/05/73 v N.Ireland (H) L 2-1 (HC) 1 goal
19/05/73 v England (A) L 1-0 (HC)
22/06/73 v Switzerland (A) L 1-0 (F)
30/06/73 v Brazil (H) L 1-0 (F)
26/09/73 v Czech (H) W 2-1 (WCQ)
17/10/73 v Czech (A) L 1-0 (WCQ)
14/11/73 v W.Germany (H) D 1-1 (F)
27/03/74 v W.Germany (A) L 2-1 (F) 1 goal
11/05/74 v N.Ireland (H) L 1-0 (HC)
14/05/74 v Wales (H) W 2-0 (HC) 1 goal
18/05/74 v England (H) W 2-0 (HC)
01/06/74 v Belgium (A) L 2-1 (F)
06/06/74 v Norway (A) W 2-1 (F) sub, 1 goal
14/06/74 v Zaire (N) W 2-0 (W.Cup)
18/06/74 v Brazil (N) D 0-0 (W.Cup)
22/06/74 v Yugoslavia (N) D 1-1 (W.Cup)
30/10/74 v E.Germany (H) W 3-0 (F) 1 goal
20/11/74 v Spain (H) L 2-1 (ECQ) sub
05/02/75 v Spain (A) D 1-1 (ECQ)
16/04/75 v Sweden (A) D 1-1 (F)
13/05/75 v Portugal (H) W 1-0 (F)
17/05/75 v Wales (A) D 2-2 (HC)
20/05/75 v N.Ireland (H) W 3-0 (HC) 1 goal
24/05/75 v England (A) L 5-1 (HC)
01/06/75 v Romania (A) D 1-1 (ECQ)
03/09/75 v Denmark (A) W 1-0 (ECQ)
29/10/75 v Denmark (H) W 3-1 (ECQ) 1 goal
17/12/75 v Romania (H) D 1-1 (ECQ)
07/04/76 v Switzerland (H) W 1-0 (F)
08/05/76 v N.Ireland (H) W 3-0 (HC) 1 goal
15/05/76 v England (H) W 2-1 (HC) 1 goal
08/09/76 v Finland (H) W 6-0 (F) 1 goal
13/10/76 v Czech (A) L 2-0 (WCQ)
17/11/76 v Wales (H) W 1-0 (WCQ)
27/04/77 v Sweden (H) W 3-1 (F) 1 goal
28/05/77 v Wales (A) D 0-0 (HC)
01/06/77 v N.Ireland (H) W 3-0 (HC) 2 goals
04/06/77 v England (A) W 2-1 (HC) 1 goal
15/06/77 v Chile (A) W 4-2 (F) 1 goal
18/06/77 v Argentina (A) D 1-1 (F)
23/06/77 v Brazil (A) L 2-0 (F)
07/09/77 v E.Germany (A) L 1-0 (F)
21/09/77 v Czech (H) W 3-1 (WCQ) 1 goal
12/10/77 v Wales (A) W 2-0 (WCQ) 1 goal
22/02/78 v Bulgaria (H) W 2-1 (F)
13/05/78 v N.Ireland (H) D 1-1 (HC) sub
17/05/78 v Wales (H) D 1-1 (HC)
20/05/78 v England (H) L 1-0 (HC)
03/06/78 v Peru (N) L 3-1 (W.Cup)
07/06/78 v Iran (N) D 1-1 (W.Cup)
11/06/78 v Netherlands (N) W 3-2 (W.Cup) 1 goal
20/09/78 v Austria (A) L 3-2 (ECQ)
25/10/78 v Norway (H) W 3-2 (ECQ) 2 goals
29/11/78 v Portugal (A) L 1-0 (ECQ)
19/05/79 v Wales (A) L 3-0 (HC)
22/05/79 v N.Ireland (H) W 1-0 (HC)
26/05/79 v England (A) L 3-1 (HC)
02/06/79 v Argentina (H) L 3-1 (F)
07/06/79 v Norway (A) W 4-0 (ECQ) 1 goal
12/09/79 v Peru (H) D 1-1 (F)
17/10/79 v Austria (H) D 1-1 (ECQ)
21/11/79 v Belgium (A) L 2-0 (ECQ)
19/12/79 v Belgium (H) L 3-1 (ECQ)
26/03/80 v Portugal (H) W 4-1 (ECQ) 1 goal
16/05/80 v N.Ireland (A) L 1-0 (HC)
21/05/80 v Wales (H) W 1-0 (HC)
24/05/80 v England (H) L 2-0 (HC)
28/05/80 v Poland (A) L 1-0 (F)
31/05/80 v Hungary (A) L 3-1 (F)
10/09/80 v Sweden (A) W 1-0 (WCQ)
15/10/80 v Portugal (H) D 0-0 (WCQ)
25/02/81 v Israel (A) W 1-0 (WCQ) 1 goal
09/09/81 v Sweden (H) W 2-0 (WCQ)
14/10/81 v N.Ireland (A) D 0-0 (WCQ)
18/11/81 v Portugal (A) L 2-1 (WCQ) sub
24/02/82 v Spain (A) L 3-0 (F)
23/03/82 v Netherlands (H) W 2-1 (F) 1 goal
28/04/82 v N.Ireland (A) D 1-1 (HC)
24/05/82 v Wales (H) W 1-0 (HC)
29/05/82 v England (H) L 1-0 (HC)
15/06/82 v N.Zealand (N) W 5-2 (W.Cup) 1 goal
18/06/82 v Brazil (N) L 4-1 (W.Cup) sub
15/12/82 v Belgium (A) L 3-2 (ECQ) 2 goals
30/03/83 v Switzerland (H) D 2-2 (ECQ)
21/09/83 v Uruguay (H) W 2-0 (F)
12/10/83 v Belgium (H) D 1-1 (ECQ)
16/11/83 v E.Germany (A) L 2-1 (ECQ)
12/09/84 v Yugoslavia (H) W 6-1 (F) 1 goal
17/10/84 v Iceland (H) W 3-0 (WCQ)
14/11/84 v Spain (H) W 3-1 (WCQ) 1 goal
27/03/85 v Wales (H) L 1-0 (WCQ)
16/10/85 v E.Germany (H) D 0-0 (F)
20/11/85 v Australia (H) W 2-0 (WCP)
26/01/86 v Romania (H) W 3-0 (F)
10/09/86 v Bulgaria (H) D 0-0 (ECQ) sub
12/11/86 v Luxembourg (H) W 3-0 (ECQ)
Career Record: P102, W45, D22, L35, Goals: 30
Dalglish feierte als Spieler in Schottland und England sowie als Trainer von Liverpool FC und Blackburn Rovers FC Erfolge und gehört zu den größten Persönlichkeiten im britischen Fußball. Als Spieler und Trainer gewann er insgesamt 26 große Titel, zudem ist er mit 102 Länderspielen, in denen ihm 30 Tore gelangen, schottischer Rekordnationalspieler. 1967 unterschrieb Dalglish bei Celtic und führte den Verein zu sechs Meistertiteln und zwei Pokalsiegen, bevor er 1977 für 571.000 Euro nach Liverpool ging. Mit seinem neuen Verein gewann er dreimal den Pokal der europäischen Meistervereine. 1986 führte er Liverpool als Spielertrainer zum Double aus Meisterschaft und Pokal.


The King of Kop: Liverpools Legende Kenny Dalglish
This is Kenny
Gut möglich, dass eines Tages auf seinem Grabstein stehen wird: This is Kenny. Kein anderer wird beim Liverpool FC so verehrt, wie Kenny Dalglish. Jetzt soll er die »Reds« als Trainer zum Erfolg führen. Schon wieder. Zeit für ein Portrait.
Helden werden aus Katastrophen geboren. Kenny Dalglish, Schotte, ist am 15. April 1989 schon eine lebende Legende beim Liverpool FC. Als Stürmer hat er die »Reds« an Europas Spitze geschossen, als Trainer setzt er seit 1985 die Erfolgsserie des Klubs fort. Erst ein Jahr zuvor hat Anfield Meisterschaft Nummer 17 feiern können. Jetzt, inmitten eines Schlachtfeldes aus Menschen, zerrissener Kleidung und Blut im Sheffielder Hillsborough-Stadion, liegt Liverpools Fußball in seinen letzten Atemzügen. Während auf den Tribüne des Leppings Lane End 96 Menschen in einer Massenpanik zu Tode gequetscht werden, steht Liverpool-Trainer Kenny Dalglish auf dem Rasen und sucht seinen Sohn.
Immerhin diese Geschichte hat ein Happy End: 20 Minuten dauert der Alptraum des Vaters, dann sieht Kenny Dalglish seinen Sohn Paul aus einem hilflosen Knäuel Menschen auf sich zukommen. Er ist unversehrt.
Zwei Teddybären als stumme Beobachter des Grauens
Einen Tag später. Kenny Dalglish besucht die groteske Trauerstätte Hillsborough. Er betritt eine Fläche, die einmal ein Fußballfeld war. Jetzt ist der Rasen ein einziges Denkmal. Das Zellophan der Blumensträuße knistert im Wind, das Grün des Rasens ist vor lauter Fanschals kaum noch zu erkennen. Die Erinnerungen an eine unfassbare Katastrophe. Dalglish hat zwei Teddybären in der Hand, er setzt die Stofftiere neben den Torpfosten und macht sie zu stummen Beobachtern dieser schaurig-schönen Szenerie. Später wird Kenny Dalglish sagen, dass das »der traurigste und zugleich schönste Anblick meines Lebens« gewesen sei. Und er stellt sich Frage, wie ein Fußball-Trainer auf ein solches Ausmaß der Trauer angemessen reagieren soll.
Tod am Zaun – die Katastrophe von Hillsborough
Die Antwort ist ganz einfach und doch so schwer: Abschied nehmen und die Trauer der Hinterbliebenen teilen. Spieler und Verantwortliche folgen in den nächsten Tagen und Wochen den Forderungen ihres Trainers und besuchen jedes Begräbnis, jede Trauerfeier. Kein Opfer soll vergessen bleiben. John Barnes, Bruce Grobbelaar, dem noch die »They´re killing us, Bruce, they´re killing us!«-Rufe der Fans in den Ohren klingen, John Aldrige und all die anderen Helden von Anfield erweisen den toten Fans die letzte Ehre. Vereinzelt verlesen sie Trauerreden vor den Särgen. Kenny Dalglish hat sie verfasst. An manchen Tagen ist der Trainer mit seiner Frau Marina auf vier verschiedenen Trauerfeiern, eine Polizeieskorte sorgt dafür, dass das Ehepaar ohne Hindernisse durch den Liverpooler Stadtverkehr kommt. 21 Monate nach der Katastrophe kündigt Kenny Dalglish seinen Vertrag als Trainer beim Liverpool FC. Die genauen Gründe dafür hat er nie genannt. Seine Tochter Kelly sagt: »Mein Vater hat all dem Stress und der Last der Verantwortung einen hohen Tribut zollen müssen. Hillsborough hat ihn im Innersten erschüttert.« Für die Fans vom Liverpool FC ist Kenny Dalglish keine Legende mehr. Sie haben ihn zu einer Ikone ausgerufen. Als die Vereinshomepage Jahre später die »100 Players Who Shook the Kop« sucht, wird Steven Gerrard nur Zweiter. Auf Platz eins: Kenny Dalglish.
Rangers- und Celticspieler eröffnen in Glasgow einen Fanshop
Dalglishs Karriere beginnt im Glasgower Stadtteil Dalmarnock. 15 Jahre ist er alt, als er 1966 das erste Mal beim Liverpool FC vorspielt. Dort regiert Bill Shankley und der Meister will den talentierten Angreifer auf der Stelle verpflichten. »Shanks legte mir gleich einen Vertrag vor, aber in letzter Minute knickte ich ab: Allein die Vorstellung so früh so weit entfernt von zu Hause zu sein, löste bei mir Heimweh aus«, erinnert sich Dalglish später. Stattdessen spielt der Protestant ein Jahr später bei den Katholiken von Celtic Glasgow. Eine Besonderheit im religiös tief gespaltenen Glasgow. Acht Jahre bleibt der Angreifer Celtic treu, doch der Start verläuft eher holperig – erst eine Sechs-Tore-Gala im Vorbereitungsspiel gegen Klimarock im Sommer 1971 überzeugt Celtic-Trainer Jock Stein endgültig von den Fähigkeiten seines Spielers. Dalglish, der kurz darauf gemeinsam mit Rangers-Verteidiger Sandy Jardine einen Souvenirshop in der Glasgower Innenstadt eröffnet, nutzt seine Chance. Und wie. Sechs Jahre, 204 Spiele und 112 Toren später ist Kenny Dalglish zu einem der besten Stürmer Europas gereift. Nationalspieler Schottlands ist er längst. Da klopft der Liverpool FC an. Die »Reds« sind auf der Suche nach einem Nachfolger für die »Mighty Mouse« Kevin Keegan, den es nach Hamburg verschlagen hat. Dalglish ist zu diesem Zeitpunkt 27. Wenn nicht jetzt, wann dann? Für die Rekordablöse von 440.000 Pfund (damals ca. 1,8 Millionen D-Mark) wechselt der Heimatverbundene Schotte ins 350 Kilometer entfernte Liverpool. Eine Ära beginnt.
Alles Kritikern und Keegan-Freunden zum Trotz, schlägt Neuzugang Dalglish ein wie eine Bombe. Im ersten Spiel – das erste Tor; am Ende der Saison sind es 31 Treffer in 61 Pflichtspielen. Und im Finale gegen den FC Brügge holt Liverpool zum zweiten Mal in Folge den Europapokal der Landesmeister. Im Londoner Wembleystadion gewinnen die Gastgeber mit 1:0. Das Tor schießt Kenny Dalglish mit einem herrlichen Lupfer in der 65. Spielminute. Eine solche Spielintelligenz hat das Mutterland noch nicht erlebt. »Er war genial«, sagt sein ehemaliger Mitspieler Brian Hall, »auf dem Rasen hatte er eine Million Möglichkeiten zur Verfügung. Und er hat Dinge gesehen, die sonst niemand erkennen konnte. Deshalb hat er in Liverpool selbst die Ecken getreten – er wusste schon vor dir, wann du zum Kofball hochsteigen würdest!« Dalglish und der Liverpool FC – es ist Liebe auf den ersten Blick.
Liverpool und »King Kenny«: Eine große Liebesgeschichte
An der große Romanze ändert sich auch in den Folgejahren wenig. Im Gegenteil: Die Beziehung zwischen dem trickreichen Schotten und dem englischen Traditionsverein ist äußerst gewinnbringend: Als Dalglish am 21. Februar 1991 seinen Rücktritt erklärt, hat er mit dem Liverpool FC acht Meisterschaften, zwei FA-Cups, sieben Charity Shields (die englische Version des deutschen »Super Cups«), sowie jeweils dreimal den Europapokal der Landesmeister und Ligapokal gewonnen. Zweimal, 1979 und 1983, hat man ihn zu »Englands Fußballer des Jahres«, 1986, als Spielertrainer, gar zum »Manager of the year« gekürt. Aus Kenny Dalglish ist »King Kenny« geworden, der »King of Kop«. Die vielleicht größte Legende der Liverpooler Vereinsgeschichte. Dann kommt der 15. April 1989. Und verändert alles.
Kenny Dalglish kennt sich aus mit Stadion-Katastrophen. Wer ihm Böses will, der könnte gar behaupten, der 1,73 Meter große Mann mit dem freundlichen Gesicht und den tief liegenden Augen, würde die Tragödien magisch anziehen. Als 1971 beim »Old Firm« zwischen Celtic Glasgow und den Rangers ein Teil der Tribüne zusammenbricht und 66 Menschen in den Tod reißt, sitzt Kenny Dalglish auf der Ersatzbank. 1985, bei der Tragödie von Heysel, als 39 Fans von Juventus Turin nach Ausschreitungen im Brüsseler Heysel-Stadion sterben, ist Dalglish einer von 22 Spielern, die nichtsahnend ein Europapokal-Endspiel bestreiten, das niemals hätte stattfinden dürfen. Und als am 15. April 1989 das FA-Cup-Halbfinale zwischen Nottingham Forest und dem Liverpool FC im Sheffielder Hillsborough-Stadion angepfiffen wird, steht Kenny Dalglish hilflos an der Seitenlinie und muss mitansehen, wie die kritische Situation im Leppings Lane End außer Kontrolle gerät.
»Kollegen, hier passiert was« – ZDF-Mann Figgemeier über Heysel 1985
Was die Lage für Liverpools Trainer nur noch schlimmer macht: Sein warnender Hinweis, das Halbfinale erst später beginnen zu lassen, ist von den Verantwortlichen und der Polizei einfach überhört worden. Tausende Liverpool-Fans stehen wenige Minuten vor Spielbeginn noch im Stau, die Situation im bereits völlig überfüllten Stadion wird durch die ins Stadioninnere hetzenden Fans immer schlimmer. Als die ersten Hilfeschreie auf der Tribüne zu hören sind, lässt sich Dalglish das Mikrophon geben und fordert die Fans per Stadionlautsprecher auf, sich ruhig zu verhalten. Vergeblich versucht er Nottingham-Trainer Brian Clough dazu zu überreden, ebenfalls ein paar beruhigende Worte zu sagen. Clough bleibt einfach sitzen. Das Spiel beginnt. Und ein pünktlich angepfiffenes FA-Cup-Halbfinale kostet 96 Menschen das Leben. 766 Menschen werden zum Teil schwer verletzt.
»Sean, hier ist Kenny Daglish«
Erst 20 Jahre später bricht Kenny Dalglish sein Schweigen. Am Jahrestag der Katastrophe spricht er vom Respekt, dem der Liverpool FC den Opfern bis heute zollt, von den Fehlern der Polizei – und von einer Begegnung mit dem damals 20-jährigen Fan Sean Luckett ein Tag nach dem furchtbaren Tag von Hillsborough. »Man führte mich an das Krankenbett von Sean, er lag im Koma. Der Arzt sagt: ´Sean, hier ist Kenny Dalglish, um mit dir zu sprechen. Kenny Dalglish!´ Ich trat an Seans Bett heran: ´Hallo Sean, ich weiß, dass du es schaffen wirst.´ Der Junge öffnete seine Augen und seine Mutter brach in Tränen aus. Sean war wieder bei uns. Es war ein Wunder.«
This is Anfield – zu Besuch beim Liverpool FC
Jetzt ist er wieder da. Seit dem 8. Januar 2011 steht Kenny Dalglish an der Seitenlinie beim Liverpool FC. Von seinem neuen Job erfuhr Daglish, der in den Neunzigern die Blackburn Rovers, Newcastle United und Celtic Glasgow trainierte, während einer Kreuzfahrt durch den Persischen Golf. Weil der glücklose Roy Hodgson den unzufriedenen Liverpooler Fans nicht mehr zu vermitteln war, zog die kriselnde Vereinsführung das letzte Ass aus dem Ärmel und verpflichtete das Volksidol direkt vom Sonnendeck. Vorerst bis Saisonende. Kenny Dalglish – das klingt in Liverpool noch immer nach der guten alten Zeit. 1990 gewann der Liverpool FC mit ihm an der Seitenlinie die bisher letzte Meisterschaft der Klubgeschichte. Seine überraschende Kündigung im Februar 1991 scheint der Klub – zumindest auf nationaler Ebene – bis heute nicht verdaut zu haben.
»Kenny hat den Klub wieder zusammengebracht«
Jetzt ist es wie früher: Die Fans singen seinen Namen, Kenny berührt vor jedem Spiel andächtig das »This is Anfield«-Schild – und hat Erfolg. Gegen Titelanwärter Manchester United gewann Liverpool am Sonntag durch drei Tore von Dirk Kuyt mit 3:1. In den zehn Spielen unter »King Kenny« haben die »Reds« sechsmal gewonnen und insgesamt 21 Punkte gesammelt – so viel wie unter Vorgänger Roy Hodgson in den bisherigen 18 Ligapartien zusammen. Weil der König wieder sein Reich regieren darf, hat der zur Winterpause hoffnungslos ins tabellarischen Niemandsland abgerutschte Liverpool FC jetzt wieder realistische Chancen auf die Europa League. Unter Dalglish hat sich die Mannschaft von Platz zehn auf Platz sechs hoch gekämpft. Liverpools Abwehrschlachtross Jamie Carragher sagt: »Kenny hat den Klub wieder zusammengebracht. Wir sind wieder eine Einheit.«
So etwas schafft eben nur King Kenny, der »King of Kop«. Am Freitag ist er übrigens 60 Jahre alt geworden. Happy Birthday.
Alex Raack

440,000 pounds. That‘s how much Bob Paisley paid Celtic in August 1977.
Dalglish was brought to the club to replace Kevin Keegan after his move to Hamburg


30,461 fans turned out for The King‘s testimonial at Anfield in 1990, helping raise in the region of £150,000 gate receipts.
The Reds beat Real Sociedad 3-1


9,394 days after first being appointed as Liverpool boss he managed the club in Europe for the first time.


837 club games


515 Liverpool appearances


339 club goals


322 Celtic appearances


328 games in charge at Anfield


259 games to score 100 league goals


198 victories to date as Liverpool manager


180 consecutive first-team appearances between 1977-78 and 80-81


172 Liverpool goals


167 Celtic goals


102 caps. On becoming the first Scot to make a century of appearances,
Dalglish was presented with a silver cap by Franz Beckenbauer


97 minutes to score his first Liverpool goal. After failing to get on the scoresheet in the Charity Shield against Man Utd,
King Kenny netted just seven minutes into his league debut versus Middlesbrough


61 appearances for the Reds as player-manager


60 Years of age


41 goals for Celtic in 1972-73


38 years old when he played his last game for Liverpool, coming on as a sub for Jan Molby against Derby County in May 1990


37 goals for Cumbernauld United, Celtic‘s nursery side, during the 1967-68 season.


31 goals in his first season at Anfield


30 goals for Scotland - a record shared with Denis Law


23 goals in just 49 appearances during his first season as a regular at Celtic


19 pieces of major silverware in the Anfield trophy room, accumulated in just 13 seasons


15 Wembley appearances as a Liverpool player


15 years old when he first had a trial at Liverpool in 1966. He played in a B team match against Southport,
but no transfer transpired


10 major trophies with Celtic


10 goals scored for Liverpool in the European Cup


8 league championships with Liverpool; five as a player, three as player/manager


7 was The King‘s number


4 Manager of the Year awards with Liverpool and Blackburn


3 European Cup winner‘s medals


3 World Cups. He would have played in four had a knee injury not kept him out of Mexico ‘86


2 FA Cup final victories over Everton


2 Football Writers‘ Player of the Year awards


3 hat-tricks for Liverpool, against Wrexham and Man City (2)


1 MBE


1 red card, against Benfica in 1984-85

Dalglish sacked! Liverpool legend given the boot by American owners


Kenny Dalglish has paid the price for Liverpool's disastrous Barclays Premier League campaign after the Anfield legend was sensationally axed by the club's American owners.
Dalglish, who guided Liverpool to Carling Cup glory but oversaw their FA Cup final defeat to Chelsea at Wembley this season, has been shown the door by the club's Fenway Sports Group owners as exclusively revealed by Sportsmail earlier on Wednesday.
The decision come just two days after John W Henry and Tom Werner held a showdown summit with Dalglish. Steve Clarke - Dalglish's No 2 - has resigned after the move.
Alan Pardew is among the early contenders for the post along with former Chelsea boss Andre Villas-Boas and Wigan manager Roberto Martinez.
'It has been an honour and a privilege to have had the chance to come back to Liverpool Football Club as manager,' said Dalglish in a statement.
'I greatly appreciate the work that Steve, Kevin, the players and all of the staff put in during my time and feel proud that we delivered the club's first trophy in six years winning the Carling Cup and came close to a second trophy in the FA Cup final.
'Of course I am disappointed with results in the league, but I would not have swapped the Carling Cup win for anything as I know how much it meant to our fans and the club to be back winning trophies.
'Whilst I am obviously disappointed to be leaving the football club, I can say that the matter has been handled by the owners and all concerned in an honourable, respectful and dignified way and reflects on the quality of the people involved and their continued desire to move the football club forward in the same way as when they arrived here.
'I would like to thank all of the staff at the club for their effort and loyalty. I said when first approached about coming back as manager that I would always be of help if I can at any time and that offer remains the same.
'Finally, I want to put on record my heartfelt gratitude to Liverpool's fans, who have always given me and the club their unwavering support. Without them neither the club nor I would have achieved anything.'
Werner said they had made a tough decision to remove a man who is held in such high esteem at Anfield following his exploits as a player and manager in his previous spell in charge.
He acknowledged the effect the 61-year-old had had in putting things on a more even keel after a disastrous six months under Roy Hodgson but felt a change was required.
'Kenny came into the club as manager at our request at a time when Liverpool Football Club really needed him,' he said.
'He didn't ask to be manager; he was asked to assume the role. He did so because he knew the club needed him.
'He did more than anyone else to stabilise Liverpool over the past year and a half and to get us once again looking forward.
'We owe him a great debt of gratitude.
'However, results in the Premier League have been disappointing and we believe to build on the progress that has already been made, we need to make a change.
'We are committed to delivering success for our supporters and our ambition remains resolute to return this great club to the elite of England and Europe, where it belongs.'
Henry was also fulsome in his praise for the Scot.
'Kenny will always be more than a championship-winning manager, more than a championship-winning star player,' he said.
'He is in many ways the heart and soul of the club. He personifies everything that is good about Liverpool Football Club.
'He has always put the club and its supporters first. Kenny will always be a part of the family at Anfield.
'Our job now is to identify and recruit the right person to take this club forward and build on the strong foundations put in place during the last 18 months.'
A 14th defeat of the season at Swansea on the final day of the season condemned the club to an eighth-place finish, their worst for 18 years and their lowest points tally (52) since 1953/54.
Prior to the start of the season Henry had suggested that Champions League qualification was the minimum requirement.
There had been progress made under Dalglish, who initially took temporary charge in January 2011 with the club dangerously close to the foot of the table after a disastrous six months under Roy Hodgson.
The Scot was given a three-year contract a year ago but an inability to sufficiently close the gap to the top four despite a significant outlay on transfers appears to have persuaded Fenway Sports Group a change is required.
Dalglish, who has won nine league titles, three European Cup trophies, three FA Cups and five League Cup triumphs during his combined 15 years of service as a player and manager at the Liverpool is the latest in a series of high-profile departures, following director of football Damien Comolli and communications chief Ian Cotton out of the exit door.

Dalglish's roll of honour

CELTIC PLAYER
Scottish First Division: Four titles (1972, 1973, 1974, 1977)
Scottish Cup: Four titles (1972, 1974, 1975, 1977)
Scottish League Cup: One title (1975).


LIVERPOOL PLAYER
First division: Five titles (1979, 1980, 1982, 1983, 1984)
European Cup: Three titles (1978, 1981, 1984)
European Super Cup: One title (1978)
League Cup: Four titles (1981, 1982, 1983, 1984)
PFA Player of the Year: One award (1983)
FWA Footballer of the Year: Two awards (1979, 1983)


LIVERPOOL PLAYER-MANAGER
First division: Three titles (1986, 1988, 1990)
FA Cup: Two titles (1986, 1989)
Manager of the Year: Three awards (1986, 1988, 1990)


LACKBURN MANAGER
Premier League: One title (1995)
Manager of the Year: One award (1995)


CELTIC MANAGER
Scottish League Cup: One title (2000)


LIVERPOOL MANAGER
League Cup: One title (2012)


SCOTLAND INTERNATIONAL
Caps: 102 Goals: 30


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